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Entstehungsgeschichte des Flächensuchhundes
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Sieht man einmal von den Hunden des St. Bernhards ab, die nicht nur
Lawinenopfer ausgruben, sondern auch so manchen verirrten Wanderer fanden, dann ist die Geschichte der Flächensuchhunde die Geschichte der Sanitätshunde im Kriegsdienst.
1885 war die Geburtsstunde des Diensthundewesens in der deutschen
Armee. Hunde wurden für den Munitionstransport und den Meldedienst ausgebildet. Versuche mit Sanitätshunden scheiterten vorerst. Unter anderem wurden zu große Anforderungen an die Tier gestellt (Botengänge,
Patrouillen- und Wachdienst, dazu kam noch die Suche nach Verwundeten). So blieb bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914) die Ausbildung von Sanitätshunden Privatleuten überlassen. 1890 wurde der “Deutsche
Verein für Sanitätshunde” gegründet. Bereits 1917, gegen Ende des Ersten Weltkrieges, konnte man in allen Ländern der “zivilisierten” Welt Sanitätshunde finden. In vielen Ländern entstanden Kriegshundeschulen.
Schon damals findet man viele Gedanken der heutigen
Ausbildetechnik.
Es wurden keine Hau-Ruck-Methoden verwendet, sonderen eine Ausbildung Schritt-für-Schritt, die dem Hund die Freude am Gelernten nicht nahm. Man hatte erkannt, daß eine Ausbildung durch Zwang und Härte keine zuverlässige Arbeit des Hundes brachte. Viel Wert wurde auf das Vertrauen zwischen Hund und Führer (Ausbilder) gelegt. Eine planvolle Förderung und Ausbildung begann bereits im Welpenalter .
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Der Flächensuchhund heute
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Im Gegensatz zum Sanitätshund im Krieg, der auch unter
einem fremden Führer arbeiten mußte, gehören die Flächensuchhunde der privaten Rettungshundestaffeln zu ihrem Ausbilder und Führer. Beide zusammen bilden ein eingespieltes Team. Diese Teams müssen jedes
Jahr erneut ihre Einsatzfähigkeit in Prüfungen nachweisen.
Mit dem Namen hat sich auch das Aufgabengebiet der
Hunde geändert Heute werden keine verwundeten Soldaten mehr gesucht, sondern vermißte Leute.
Jeden Tag werden Menschen vermißt. Nicht immer ist ein
Einsatz der Hunde nötig, der Vermißte taucht wieder auf.
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Leider bleiben aber immer wieder
Fälle, in denen Menschen aus bekannten oder unerklärlichen Gründen verschwinden. Sie haben sich verirrt, verstecken sich auf Grund seelischer oder anderer Probleme absichtlich, sind nach einem Autounfall im Schock davon gelaufen oder gar einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Der Mensch kann ein gewisses Gebiet mit den Augen absuchen, er kann
auch mit Stangen im Gebüsch herumstochern. Um eine einigermaßen gründliche Absuche eines Gebietes zu gewährleisten, sind lange Suchketten erforderlich, wie z. B. Hundertschaften der Polizei. Je
unübersichtlicher das Gelände, desto zeitaufwendiger die Suche mit der Hundertschaft.
Ein gut ausgebildeter Flächensuchhund ersetzt gut und gerne 50
Polizisten. Dem Hund bereitet es wesentlich weniger Probleme ein großes Gebiet und vor allem Gebüsche und Unterholz abzusuchen.
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Die Flächensuche
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Heute werden die Rettungshundeteams in kleinen Gruppen zur Suche
eingesetzt. Der Einsatzleiter weist seine Gruppenführer in das Gelände ein und teilt ihnen einen bestimmten Geländeabschnitt zu.
Die Gruppenführer begeben sich mit ihren zugeteilten
Rettungshundeteams (meist 2 oder 3) zu ihrem Einsatzgebiet und suchen dieses ab. Die Hundeführer gehen nebeneinander, je nach Gelände, Witterung und Tageszeit mit mehr oder weniger Abstand,ihr zugewiesenes
Gebiet ab.
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Die Hunde laufen im sogenannten Zick-Zack-Revier und suchen
stöbernd nach menschlicher Witterung. Haben sie einen Menschen gewittert, folgen sie dieser Witterung auch eine weite Strecke, um dann Ihren Fund anzuzeigen.
Eine andere Möglichkeit der Suche ist die Wegesuche, hierbei werden
gezielt nur die Wege eines Gebietes, bzw. der rechte und linke Rand dieser Wege mit Seitenschlägen der Hunde abgesucht.
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Das Verweisen
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Heute unterscheiden wir 3 Arten des Verweisens:
Verbellen:
Der Hund bleibt am Ofer und verbellt es so lange, bis
der Hundeführer bei ihm eingertroffen ist.
Bringseln:
Der Hund wird zur Suche mit einem sogenannten Bringsel
versehen, meist ein Stück Leder am Halsband, das er selbständig aufnimmt, sobald er ein Opfer erreicht hat. Dieses Bringsel bringt er seinem Hundeführer, der ihn anleint, und sich nun vom Hund zum Opfer
führen läßt.
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Freiverweisen:
In dem Moment, in dem der Hund Kontakt zum Opfer hat, läuft er zu
seinem Hundeführer zurück und zeigt ihm durch ein ganz bestimmtes Verhalten, das von Hund zu Hund unterschiedlich ist, daß er gefunden hat. Der Hundeführer signalisiert dem Hund, daß er ihn verstanden hat. Nun läuft
der Hund pendelnd zwischen Opfer und Hundeführer hin und her und führt ihn somit zum Fundort.
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Ausbildung und Voraussetzung
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Der Flächensuchhund und sein Hundeführer bilden heute eine
unzertrennliche Einheit. Nur das geprüfte Team stellt eine einsatzfähige Einheit dar.
Hund und Hundeführer müssen eine Einheit bilden. Sowohl der Hund,
als auch der Hundeführer müssen sich blind auf einander verlassen können. Der Hundeführer muß seinen Hund bis ins letzte Detail kennen und lesen können und der Hund muß volles Vertrauen in seinen Hundeführer haben.
Nicht immer ist eine Anzeige des Rettungshundes eindeutig.
Schwierige Witterungsverhältnisse bringen oft einen Abriß der Witterung mit sich. Jede kleinste Witterungsaufnahme kann man am Hund erkennen und sollte vom Hundeführer an seinen Einsatzleiter gemeldet werden, der
solche Stellen auf seiner Karte vermerkt und somit eine eventuelle Richtung erkennen kann.
Die Ausbildung findet zu jeder Jahreszeit statt, ohne Rücksicht auf
die Witterung. Ob es regnet oder schneit, die Sonne vom Himmel brennt - die Ausbildung kann nicht warten. Oft genug sind wir naß bis auf die Knochen, das eine Mal vom Regen, das andere Mal vom Schweiß.
Wer sich entschließt Rettungshundeführer zu werden, sollte sich
dies alles vor Augen führen und vor allem auch mit seiner Familie absprechen - manch eine Familienkrise kann dadurch vermieden werden.
Voraussetzungen des Hundeführers:
Eine Ausbildung zum einsatzfähigen Rettungshundeführer ist sehr zeitaufwendig und hört nie auf.
Der Hundeführer muß bereit sein, sich in verschiedensten Sparten
auszubilden: Karte und Kompaß, Funk, Erste Hilfe am Mensch, Erste Hilfe am Hund, etc. Mindestens 2 Übungtermine pro Woche stehen an, damit Hund und Hundeführer sich weiterbilden können. Ist die Prüfung geschafft,
kommen die Einsätze, die in den seltensten Fällen tagsüber stattfinden. Meistens geht das Telefon kurz nachdem man im Bett liegt, das Essen auf dem Tisch steht oder man gerade in die Badewanne gestiegen ist.
Der Hundeführer muß belastbar sein. Er muß sich in eine Gruppe
einfügen und sich seinem Einsatzleiter unterordnen können. Er muß körperlich und geistig fit sein.
Voraussetzungen des Hundes:
Gesundheit (ein Hund mit schwerer HD oder ED ist nicht geeignet)
Wesenssicherheit (er hat sich ruhig, aufmerksam und sicher zu verhalten)
ausgeprägter Beute- und oder Spieltreib bei hoher bis mittlerer
Reizschwelle (Angstbeißer und Schlafmützen sind nicht geeignet)
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eine gewisse Härte bei guter Führigkeit ( es ist ein
Irrtum zu glauben, ein Hund der nicht für den Schutzdienst” taugt, wäre auf alle Fälle als Rettungshund zu gebrauchen)
Geräuschunempfindlichkeit
Gleichgültigkeit gegenüber Feuer, Rauch und anderen
lästigen Gerüchen
Ausdauer, sowohl psychisch wie auch physisch
enge Bindung an seinen Hundeführer
Hunde, die eine niedrige bis niedrigste Reizschwelle
haben, die ängstlich oder scheu sind, die einen zu hohen Schutztreib haben, die jagen oder raufen, sind nicht geeignet.
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